Am vergangenen Wochenende fand die Veranstaltung Jugend hackt zum ersten Mal in München statt – hier bei uns im Werksviertel
Freitag, 16 Uhr. Die ersten Teilnehmer des ersten Jugend hackt Events in München trudeln so langsam ein. Das Gastatelier der whiteBOX, einige Räumlichkeiten im WERK1 sowie der Eventspace von attempto verwandeln sich für die nächsten Tage zum Arbeitsplatz für die programmierwütige Jugend. Rund 50 Mädchen und Jungs zwischen 12 und 18 Jahren, größtenteils aus Bayern kommend, haben an diesem Spektakel teilgenommen. Drei Tage lang widmeten sich der Nachwuchs der Erarbeitung von selbst gewählten Projekten.
Die Welt mit Code verbessern
Aber einmal von vorne: Bei Jugend hackt handelt es sich um ein gemeinnütziges Förderprogramm für programmierbegeisterte Menschen. Seit 2013 werden so junge Talente ermutigt, die Welt mit Code zu verbessern. Veranstalter sind seit demselben Jahr die Open Knowledge Foundation Deutschland e.V. und mediale pfade.org e.V.. Das Team, das die Jugendlichen bei ihren Projekten unterstützt besteht aus den Veranstaltern sowie Tutoren, die vor einigen Jahren selbst Teilnehmer waren.
Das Projekt beteiligt sich aktiv an der digitalen Alphabetisierung der nächsten Generation und findet dieses Jahr in insgesamt elf Städten in Deutschland, Österreich und der Schweiz statt. Und eben auch zum ersten Mal in München.
Code and Culture and Fun
Das Motto der Veranstaltung lautet Code and Culture. Das kommt von den Daten, mit denen die Jugendlichen arbeiten werden. Denn sie stammen aus einem anderen Hackathon der letztes Jahr stattgefunden hat. Und zwar dem Coding da Vinci Süd: Bei diesem Projekt wurden offene Lizenzen von 31 Museen, Bibliotheken und Archiven aus Bayern und Baden-Württemberg zur Verfügung gestellt. Diese Daten reichen von geografischen Karten über Gemälde hin zu Architekturzeichnungen.
Von Lamas, Auszeichnungen und persönlichen Zielen
Ein allgegenwärtiger Begleiter von Jugend hackt ist das Lama. Es begleitet, motiviert und dient als besonderes Zeichen der Wiedererkennung – ob auf Wänden, Shirts oder PC’s. Das Prinzip von Jugend hackt ähnelt dem eines Hackathons. Einziger Unterschied ist, dass es keine Gewinner am Ende gibt, da der Leistungsdruck auf die Teilnehmer ansonsten zu groß ist. Denn hier soll vor allem der Spaß an der Technik und dem gemeinsamen Programmieren im Vordergrund stehen.
- ©URKERN2020/ Ivana Bilz
- ©URKERN2020/ Ivana Bilz
- ©URKERN2020/ Ivana Bilz
- ©URKERN2020/ Ivana Bilz
- ©URKERN2020/ Ivana Bilz
Auszeichnungen gibt es aber trotzdem. Für besondere soziale Skills oder außerordentlicher Einsatz gibt es beispielsweise einen Sticker, den sich die Jugendlichen auch immer gerne auf ihre Laptops kleben. Ihre persönlichen Ziele können sich die Teilnehmer selbst stecken, priorisieren und anhand eines Schilds visualisieren: die eigenen Fähigkeiten erweitern, mich mit anderen vernetzen oder doch die Welt verbessern?
Die Projekte – vielseitig und innovativ
Eine Sache, die von Anfang an auffällt, ist, dass alle Teilnehmer sehr motiviert sind. Viele haben bisher noch keine oder wenige Berührungspunkte mit dem Programmieren und so viel Technik gehabt. Doch das ist kein Problem. Im Team werden die Aufgaben nach Fähigkeiten aufgeteilt. Das heißt jedoch nicht, dass man sich nicht gegenseitig auch etwas beibringt und den anderen über die Schulter schaut. Die Motivation äußerte sich auch durch die langen Abende, die die Teilnehmer freiwillig nutzten um weiter an ihren Projekten zu arbeiten.
- ©URKERN2020/ Ivana Bilz
- ©URKERN2020/ Ivana Bilz
- ©URKERN2020/ Ivana Bilz
- ©URKERN2020/ Ivana Bilz
- ©URKERN2020/ Ivana Bilz
Das Ergebnis: Viele tolle und unterschiedliche Herangehensweisen, Ideen, Programme und Spiele. Die Ideen wurden in Prototypen verwandelt – ob programmiert, gelötet oder aus verschiedensten Dingen zusammengebastelt. Die Projekte sind zum Beispiel ein Bewässerungssystem, eine Maus die durch Gesten der Hand gesteuert wird aber auch politische Themen, wie das Spiel It’s not a game, das sich mit der Flüchtlingsproblematik auseinandersetzt.
Am Sonntag konnten die Jugendlichen ihre Projekte vor Publikum im Gastatelier der whiteBOX präsentieren – vor ihren Eltern, den anderen Teilnehmern, dem Team und weiteren Interessierten. Für alle, die nicht persönlich vor Ort sein konnten, gab es auch einen Live-Stream. Und hier auch die Videos davon:
Zusammengefasst lässt sich sagen, dass das Event ein voller Erfolg war – sowohl für die Teilnehmer als auch die Organisatoren. Wir freuen uns schon auf das nächste Event. Mehr Infos zu Jugend hackt gibt es hier. Alle Projekte sind übrigens Open Source und jeder kann an ihnen weiterarbeiten.