Wusstet Ihr, dass Frauen in Deutschland erst seit 1962 ein eigenes Bankkonto eröffnen dürfen? Dass erst seit 1958 Frauen ohne die Genehmigung ihres Mannes Auto fahren dürfen? Dass erst seit 1976 Männer den Nachnamen ihrer Frau annehmen dürfen? Was heute als „normal“ angesehen wird, hat eine lange und kämpferische Geschichte. Starke und mutige Frauen sind der Grund, dass wir der Gleichberechtigung ein kleines Stückchen nähergekommen sind.
Heute, am 8. März, ist Weltfrauentag und es gibt viele kritische Themen, auf die man aufmerksam machen sollte, wie beispielsweise Gender Pay Gap, veraltete Rollenbilder und vieles mehr. Wir möchten heute aber positiv in die Zukunft blicken und die Frauen ehren, die uns Kraft schenken, die Veränderung vorantreiben und uns inspirieren.
Sechs Frauen aus dem Werksviertel-Mitte, die unsere Welt ein Stückchen besser machen
Caro alias Chinagirl Tile
Als Leiterin des „Hands Off The Wall“ Festivals setzt sich Chinagirl Tile für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung ein – jeden Tag und für alle. Das Hands Off The Wall Festival ist ein Street Art und Graffiti Festival, bei dem fast ausschließlich Künstlerinnen an der Wand sind.
Auf die Frage, was sie ihrem früheren Ich gerne mitteilen würde, antwortet sie: „Der Weg in die Zukunft wird ein wilder Ritt auf einem Haifisch hoch oben in der Schaumkrone einer Tsunami-Welle. Es wird toll, einfach unglaublich und größer, als du es dir denkst. Auch, wenn du manchmal kämpfen musst. Du wirst in Museen ausgestellt, du leitest ein Festival für Frauen, du machst das, was du liebst und du lebst davon.“
Als starke und unabhängige Frau setzte sie sich in der Kunstszene durch und hilft nun anderen Frauen dabei, Ihren Traum zu leben und die größten und wildesten Ideen durchzusetzen. Danke, Chinagirl Tile.
Was möchtest du anderen Frauen mit auf den Weg geben?
„Sei frech und trau dich, deine Frau zu stehen. Halt dein Gesicht in den Sturm und zeig ihm die Zähne. Ob du dabei die Zähne zum Angriff fletschst oder lachst, bleibt ganz alleine dir überlassen.“
Vanessa, Maike, Marlene und Kristina von ONE MISSION
Die vier Frauen setzen sich für Female Empowerment in der Startup-Industrie ein. Mit der Initiative ONE MISSION machen sie sich für Gender Diversity in Gründungsteams stark und definieren eine klare Botschaft: „Unser Ziel ist es, bis 2025 die Rate an Frauen in Gründungsteams im WERK1 auf 35 % zu erhöhen.“ Aktuell liegt die Rate bei 10%.
„Warum wir die Welt besser machen? Weil in fast allen Facetten des Lebens Menschen auf ihr Geschlecht, ihre Herkunft oder Hautfarbe reduziert werden und sich das drastisch ändern muss: Wir konzentrieren uns hierbei eben stark auf die Geschlechter-Ungerechtigkeit und sprechen nicht nur darüber, sondern gehen die Probleme mit den uns verfügbaren Ressourcen an.“
Als Teil des WERK1 Teams hat ONE MISSION erkannt, wie unterrepräsentiert Frauen in Startups-Gründungsteams sind. „Daran müssen wir etwas ändern!“ Zusammen mit Vertretern aus dem Ökosystem haben sie in einem Kick-Off Workshop die größten Herausforderungen für Frauen definiert und organisierten erste Events, um mehr Aufmerksamkeit auf das Thema Gender Diversity in Gründungsteams zu legen. Danke, ONE MISSION!
Ihrem früheren Ich würden sie sagen: „Es gibt nicht nur diesen einen Weg, du kannst jederzeit einen neuen einschlagen. Zurückblickend wirst du erkennen, welchen Weg du gehst und vertrau mir, das Leben, das du tagtäglich lebst, ist bereits das Ziel. Daher gehe jeden Tag bewusst durch das Leben, sei mutig, glaube an dich und deine Fähigkeiten und vertraue auf deinen Instinkt.“
Was möchtet Ihr anderen Frauen mit auf den Weg geben?
„Falls euch das Thema Gründung interessiert: Traut euch! Das Startup Ökosystem bietet viele tolle Möglichkeiten, sich selbst zu verwirklichen. ONE MISSION hilft gerne dabei, den richtigen Weg zu finden.“
Marlene von Nata Y Limón
Marlene und ihr Team von NATA Y LIMÓN engagieren sich für indigene und in Armut lebende Frauen in Guatemala, die sonst keinen Zugang zum Arbeitsmarkt haben. Sie schaffen faire und sichere Arbeitsplätze und verkaufen die Textilien, welche diese Frauen in Guatemala in Handarbeit herstellen bei uns in Deutschland. Das ist eine Chance für Frauen, die sonst nur als „Mutter“ oder „Hausfrau“ tätig sein dürfen – so wie es das Familienbild in Guatemala verlangt.
„Wir schaffen Perspektiven für Frauen und ihre Kinder, indem wir den Arbeiterinnen faire und sicher bezahlte Arbeitsplätze bieten. Wertschätzung und Selbstvertrauen spielen hierbei ebenfalls eine große Rolle. Die Chance, sich als Frau zu beweisen oder wertgeschätzt zu werden, ist dort ohne Hilfe sehr schwer möglich.“
Was möchtest Du anderen Frauen mit auf den Weg geben?
„Wenn Frauen sich gegenseitig unterstützen, dann ist jedem geholfen. Wir Frauen können am besten nachvollziehen, in welchen Situationen wir stecken und uns fehlt häufig ein bisschen Selbstvertrauen. Und wenn wir Frauen uns gegenseitig mehr Wertschätzung geben, dann stärken wir uns gegenseitig. Es ist wichtig, dass wir zusammenhalten und eine Gemeinschaft sind, das hat großes Potenzial!“
Danke, liebe Marlene und dem ganzen Team von NATA Y LIMÓN.