Sechs Bienenvölker, 500059 Bienen (musste 3x nachzählen), sechs Königinnen und unzählige Bienenstiche. Das sind die Zutaten für ganz besondere 70 Kilogramm Honig und ca. 10 kg Bienenwachs von unserem Dach – der Stadtalm.
Ganz schön fleißige Siedler-Bienchen die wir hier in unserem schönen Werksviertel-Mitte haben, oder? Doch wie funktioniert das eigentlich, dass da Bienen zwischen Blumen umadum fliegen und wir dann auf einmal Honig auf unserem Butterbrot haben?
…also wie war das noch gleich mit den Blümchen und Bienchen? Gaaaanz kurz und knapp: Wenn ein Mann und eine Frau sich ganz doll lieb haben….Nein, jetzt mal Spaß bei Seite.
Wo kommt der Honig eigentlich her?
Die Erkundungsbiene sucht eine Nektarquelle und erzählt via Bienentanz ihren Kollegen davon. Diese holen sich mit ihren Rüsseln den Nektar und bringen ihn in den Bienenstock. Dort wird der Nektar immer und immer und immer und wieder und wieder und wieder eingesaugt und abgegeben und dabei mit Enzymen, Proteinen und Säuren angereichert.
Bei diesen Vorgang verliert der Nektar immer mehr Feuchtigkeit und wird schließlich in die Waben eingelagert. Jetzt erzeugen die Bienchen durch kräftiges Flattern ganz viel Wind wodurch der Nektar noch mehr Feuchtigkeit verliert. Sind die Bienen der Meinung der Feuchtigkeitsgehalt wurde genügend Reduziert werden die Waben verschlossen. Fertig ist der Honig.
Wie viel und welche Pflege brauchen die Bienen eigentlich?
Und was hab ich gemacht außer gestochen zu werden? Einmal pro Woche habe ich die Bienenstücke kontrolliert um sicherzustellen dass sich keine weitere Königin bildet damit diese nicht mit der hälfte des Volks ausschwärmt. Auch musste ich sicherstellen dass die Bienen nicht zu viel und nicht zu wenig Platz haben und gegebenenfalls ihnen Waben für ihre Brut oder ihren Nektar zugeben.
Mitte Juli war es dann soweit: Die Honigwaben waren verdeckelt. Diese habe ich entnommen und wieder entdeckelt damit der Honig frei liegt. Kurz den Wassergehalt gecheckt und ab in die Honigschleuder mit den Waben wo der Honig rausgeschleudert wird. Sobald der Honig dann anfängt zu kristallisieren wird er immer wieder umgerührt damit er Flüssig bleibt. Fertig ist der Honig wie wir ihn kennen.
Was kommt nach der Ernte?
Der Honig ist jetzt zwar fertig aber die Arbeit noch nicht getan. Zuallererst müssen die Völker jetzt mit einer Art Zuckerwasser zugefüttert werden. Wir haben ihnen ja schließlich ihren Futtervorrat für den Winter geklaut. Und die geschleuderten Waben? Die werden in einem großen Behälter mit Dampf eingeschmolzen und immer wieder gefiltert um ein sauberes Bienenwachs zu erhalten.
Mit dem Bienenwachs haben wir nämlich etwas ganz besonderes vor: ein Do-It-Yourself Lippenbalsam Paket aus dessen Baumwoll Verpackung man auch noch ein Wachstuch herstellen kann. Die Perfekte Alternative zur Frischhaltefolie. Aber dazu bald mehr!
Autor: Sebastian Franz