Ob sie die Wahl ihres Künstler-Nachnamens inzwischen bereut hat – man kann es nur vermuten. Für die Fans gibt es ohnehin nur Conchita, Hauptattribut: the Unstoppable. Vielleicht heißt es später ja auch mal „The Artist formerly Known as Wurst“? Die gute Cher jedenfalls, die Conchita nach dem Gewinn des ESC-Contests per Twitter gratuliert hatte, worüber Conchita fast noch mehr weinen musste, als über den Sieg beim Eurovision Song Contest, so erzählt sie das wenigstens beim ausverkauften Konzert im Technikum, setzte dann noch einen Tweet nach:
Erstens, der Hairstylist sei fragwürdig, eine bessere Perücke wäre angebracht und der Künstler-Nachname „Wurst“?! Auf ihren Hairstylisten – „was ist passiert seit dem ESC? Die Haare sind länger geworden“ -läßt Conchita aber nichts kommen. Gerne wiederholt sie den Fans die tröstenden Worte, die sie an ihren Hairstylisten Matthias richtete: „Sie ist halt eine alte Frau“. Bäm! Lachsalve.
An Selbstbewusstsein und sarkastischer Trockenheit fehlt es der Diva in den engen schwarzen Hosen, mörderischen High Heels und offenem weißen Hemd ohne Brusttoupé nicht im Geringsten.
Perfekte Performance. Dagegen war Liberace ein scheues Reh, das sich unter Zentnern Schmuck versteckte.
Der Beginn, für eine Diva fast zu pünktlich. Die Band war dienstbotenmäßig unauffällig zu den Instrumenten geschlichen, der Schlagzeuger saß gar hinter schusssicherem Acryl, da rührte sich links am Eingang der Garderobe etwas: kaum, dass sich schemenhaft die sehr schlanke, dunkle Figur mit langsamem Schritten aus dem Off gelöst hatte, minutenlanges Gejohle. Und im Zentrum unter gleißendem Licht zum Stehen gekommen nahms Conchita huldvoll mit kleinen Handbewegungen, die man im Hause Windsor nicht besser beherrscht.
Die Songs, where do I beginn? Mit „Lovestory“ und „Goldfinger“ erhob sich der österreichische Phoenix gleich in die höchsten Regionen des wohl größten Vorbilds, Shirley Bassey. Vielleicht ein etwas zu steiler Start.
Die Songs, where do I beginn? Mit „Lovestory“ und „Goldfinger“ erhob sich der österreichische Phoenix gleich in die höchsten Regionen des wohl größten Vorbilds, Shirley Bassey. Vielleicht ein etwas zu steiler Start.
Einwandfrei dagegen, „Do You Believe in Life After Love“. Und wieder ein kleiner Gruß an Cher: „Der nervigste Popsong der Welt.“ Am besten aber die eigenen Songs der aktuellen CD Conchita, wie „Where Have All The Good Men Gone“ oder „You Are Unstoppable“. Die Unstoppables, so werden ja auch liebevoll die Fans genannt, waren ohne Ende begeistert.