Herbst ist in München auch JuKi-Zeit. „JuKI, da muaß i hi“ hieß es vor 10 Jahren das erste Mal und seitdem und nach wie vor ist das Jugend- und Kinderfestival der „Werksviertel-Mitte Stiftung Projekt“ mit stetig über 100 Infoständen ehrenamtlich organisierter Initiativen ein „Hingeher“ für die Münchner.

 

Alle Bilder vom 10jährigen Jubiläum gibt es HIER zum Nachsehen (c) URKERN 2023_Ivana Bilz.

 

30 Millionen Menschen engagieren sich deutschlandweit in diesem wichtigen sogenannten 3. Sektor der Gesellschaft. Für das Werksviertel-Mitte standen auch hier immer die Bereiche Kunst, Kultur, Freizeit und Soziales im Vordergrund. Und wieder einmal haben die Organisatoren Glück mit dem Wetter gehabt. Vor dem blauen Himmel schäumten sich die Wolken der „fünften Jahreszeit“ zu prächtigen Kronen auf und die große Hitz war erstmal vorbei.

 

Beim Eingang Friedenstraße, ein Info-Stand von Condrobs. Neben Sucht-Beratung und Hilfe zur Prävention unterstützt dieser Verein seit 50 Jahren auch Wohnungslose und ist aktiv in der Migrationsarbeit. Daneben ein wunderschöner, alter Streife-Käfer mit Blaulicht auf dem runden Rücken, der Sanitäter und die Feierwehr.

 

Derweil erklingt vom Container Collective „Cocaine“ von Eric Clapton. Zu früh. Es ist 11 Uhr. Die “Munich Flames” stehen da total drüber. Sie sind seit einiger Zeit fester Bestandteil des JUKI-Entertainments für Rock n´Roller von 8 bis 80, wie sie selbst von sich sagen. Und jedes Jahr besser! Reinhard an der E-Gitarre und am Tenorsax sorgt auch mit bayrisch sparsamem Augenzwinkern für Schmunzeln. So kümmert er sich auch um die Verschmutzung von Flüssen: „Yellow River.“

 

Vorbei am SVN, dem Sportverein des Münchner Ostens mit reichem Angebot an Ballsportarten, großer Sporthalle und kleinen Beitragspreisen, stößt man auf eine ganz tolle Initiative: Der KulturRaum München mit Sitz in der Zenettistraße 2 verschenkt Theater- und Konzertkarten für Leute in der Grundsicherung, in Hartz 4, einfach mit zu wenig Rente oder nur gegen Vorlage des München-Passes. Mitgliedschaft nicht erforderlich. Anmeldebogen und Nachweis der Bedürftigkeit an gast@kulturraum-muenchen.de. Sehr cool!

 

In der Zwischenzeit hat sich der „Oh Happy Day-Chor“ aufgebaut. Der Inklusions-Chor versammelt Menschen mit und ohne Beeinträchtigung, unabhängig von Herkunft und sozialem Status. Die Truppe hatte bereits abseits beim Rock n´Roll der Munich Flames mitgegroovt. Jetzt waren sie selber dran: „Put your hand in the hand “(…of the man who stilled the water) und “Rock my soul”. Wer liebt das nicht? Später dann den Chor noch einmal gehört auf der Treppe der WERK3-Bühne. „Let it shine“ hatte wirklich eine tolle Energie. Yeah, the light was shining on all of you!

 

Auch ein kleiner Junge mit gestreifter Mütze wurde angesteckt. Beim BRSO-Stand (Rundfunkorchester des Bayerischen Rundfunks) brachte er ganz passable Töne fürs erste Mal auf dem Waldhorn raus. Charmante Damen des Orchesters standen hier bereit, die Kinder Instrumente ausprobieren zu lassen. Sogar das empfindliche Fagott!

 

Gegenüber auf dem Mariss Jansons-Platz präsentierten sich, original Western-behütet, neben einem Tippi „Southernstars“. Das sind Leute, die in Hallbergmoos 2011 ein Indianer- und Trapperfestival gegründet haben. In Ferienprogrammen können Kinder hier Sachen aus Leder fertigen und auch eine Nacht im Tippi schlafen www.southernstars.de

 

Zu diesem Thema gehört auch die „Erlebniswelt Chiemgau“. In diesem schönen Landstrich zwischen München und Salzburg bieten die Veranstalter tolle Ausflugsziele für Familien an, als da wären das Mammut Museum Siegsdorf, der Märchenpark Marquartstein, das Salzbergwerk Berchtesgaden, die Wendelsteinbahn, der Lokschuppen Rosen und vieles mehr. Erreichbar durch ein Netz von 7 Top-Hotels www.erlebniswelt-chiemgau.de

 

„Fabi“ – Zeit für Familie, findet man mit vielfältigem Kursangebot unter: Paritätische Familienbildungsstätte München e.V. Von der Geburtsvorbereitung, Hypnobirthing, der Säuglingspflege und Fragen der Rückbildung bietet „Fabi“ in fünf Stadtteilen Kurse rund ums Baby, Musik, Bewegung und kreatives Gestalten für Eltern und Kinder von 1-6 Jahren und sogar Fortbildungen für Fachkräfte in pädagogischen Einrichtungen.

 

Zu diesem Thema auch von Bedeutung: Die „Stiftung Ambulantes Kinderhospiz München – AKM“ Wer bekommt Hilfe? Ungeborene, Neugeborene, Kleinkinder, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit einer lebensbedrohlichen Krankheit www.kinderhospiz-muenchen.de

 

„Emile“, der Emile Montessori-Schulverein www.emile-montessori.de, kümmert sich im Stil der berühmten und weltweit anerkannten Montessori-Methode um Erstklässler von der Grundschule über weiterführende Schulen bis zum Abitur. „Im Tun“ stellt dabei einen sehr interessanten Ansatz dar. Von der 1. Klasse werden dort im Tun, im Handeln Informatik, Mathematik, Technik und Themen der Umwelt geschult. Die Diakonie Rosenheim, bewährter Helfer bei Defiziten und Traumata aus verschiedensten Gründen, Straffälligkeit, Sucht, Wohnungsnot, Flucht, Pflegebedürftigkeit, ist seit vielen Jahren immer auf dem JUKI präsent www.diakonie-rosenheim.de

 

Das Amt für Abfallwirtschaft ließ Kinder in zwei Mülltonnen mit Magneten an den Angeln kleine Schätze bergen. Das machte viel Spaß. Einfach und charmant!

 

Das Fechten im Rollstuhl wird besonders und inklusiv vom Fechtclub München organisiert und betreut, in Kooperation mit dem TSV Trudering und dem Fechtclub Gröbenzell. Wer nicht im Rollstuhl sitzt oder verletzungsbedingt nur zeitweise seine Beine schonen muss, ist nicht ausgeschlossen www.fechten-inklusiv.de

 

Wer sich durch „Kim´s Kindertanz“, die mit ihren Kleinen seit Jahren Choreografien einstudiert und sie regelmäßig beim JUKI zur allgemeinen Freude vorführt, daran erinnerte, dass er mal wieder was für sein eingeschlafenes Tanzbein machen sollte, fand bei der TSG München, der TanzSportGemeinschaft München e.V. tolle Angebote wie Boogie, Swiboro, Disco und Rock n´Roll. Wer´s weniger ernst nahm, machte mit den Kleinen bei der Zappeltier-Show des Familien-Radios Teddy mit.

 

Auf dem Weg zurück durch das Container Collective, was ist das? „Ich will keine Schokolade, ich will einen Mann“. Chiara von der Gesangsschule von Andrea Gres www.andreagres.com macht das kraftvoll und mit viel Entertainer-Witz. Großartig und originell an die wunderbare Trude Herr zu erinnern. Ja, da muaß ma hi!