Etwas überraschend scheint sich der Sommer schon abgemeldet zu haben. Unter dunklen Wolken konnten die Groover in den besten Jahren von Mr. ZigZag & Band am Samstag, den 5. September, gerade noch ein Best of ihrer Cover Songs vor dem Publikum im Werksviertel-Mitte zu Gehör bringen. Das Publikum, ebenfalls in den besten Jahren, hatte viel Spaß mit der siebenköpfigen Band, die so ziemlich alles konnte, was man aus den besten Jahren des Pop-Mainstreams, so kannte.
Mit zwei Saxophonisten und der ganzen Reed-Familie vom Bariton bis zum Sopran, einem linkshändigen Gitarristen, Keyboards, erdigem Bass und zuverlässigem Schlagzeug konnte Sänger Sebastian Hofmann, der jede Ansage begann mit „Jetzt kommt mal wieder was anderes“ von Louis Jordans „Tickets“ und „Chickens“ mit honkenden Bläserakzenten über Louis Primas „Angelina“ und Stray Cats „Rumble In Brighton“ bis zu Van Morrisons „Moon Dance“ führen und das Publikum in super Stimmung halten.
Warum für diese best mixture gerade die Linkshändigkeit eines Gitarristen notwendig ist, bleibt Geheimnis des Rezensenten. Ausser, dass man doch gelegentlich etwas schräg ironisches in den fill ins von Christian Pauli meinte, zu hören. Ein musiktheoretischer Ansatz, an dem wahrscheinlich noch gearbeitet werden muss. Besonders gut gelangen die Beatles-Titel „While My Guitar Gently Weaps“ und „Back In The USSR“, obwohl die Band stilistisch gar nicht straight british klingen will.
Sänger Sebastian Hofmann hat in den dunklen Vokalen sogar eher etwas vom amerikanischen Blues Rock, bisschen Bob Seeger, bisschen Roger Chapman. „Mustang Sally“ und „Route 66“ bringen einige Silberpappeln im Publikum dazu, alte Rock `n´ Roll-Tanzfiguren auszukramen und mit ihren Damen das Hüftgold schwingen zu lassen. Die heiteren good old boys von Mr. ZigZag in ihren brutal bunten Anzügen sind eine prima Party Band, ihr riesiges Repertoire macht Spaß und geht voll in die Strümpf.
Autor: Michael Wüst