Urbane Mobilität im Quartier – Das Mobilitätskonzept des Werksviertel-Mitte

 

Urbane Mobilität im Quartier – Das Mobilitätskonzept des Werksviertel-MitteUrbane Mobilität im Quartier – Das Mobilitätskonzept des Werksviertel-MitteUrbane Mobilität im Quartier – Das Mobilitätskonzept des Werksviertel-MitteUrbane Mobilität im Quartier – Das Mobilitätskonzept des Werksviertel-MitteSeit jeher sind Straßen – also jene Orte, auf denen Mobilität stattfindet, die wichtigsten sozialen, wirtschaftlichen, und kulturellen Lebensadern einer Stadt. Straßen ermöglichen Begegnungen, Austausch und damit Beziehungen. Die Art und Weise, wie wir Mobilität organisieren, ist Ausdruck unseres gesellschaftlichen Miteinanders. Bei der Planung eines zukunftsorientierten Stadtquartiers wie dem Werksviertel-Mitte, das sich als Inspirations- und Begegnungsort für jedermann versteht, ist die Auseinandersetzung mit dem Thema Mobilität daher unerlässlich.   

 

Mobilität im Wandel 

Wie die meisten Bereiche unseres Lebens ist auch das Thema Mobilität komplexer und vielschichtiger geworden und muss sich neuen Herausforderungen stellen. Die wichtigsten Entwicklungen sind:  

  • Mobilität muss möglichst schnell nachhaltig organisiert werden (Klimawandel) 
  • Sich verändernde Mobilitätsbedürfnisse müssen erfüllt werden  
  • Der Wechsel zwischen und die Konnektivität verschiedener Verkehrsmittel muss erleichtert oder überhaupt ermöglicht werden (Modal Split + neue Mobilitätsoptionen, z.B. Mikromobilität) 
  • Der Konflikt zwischen einem stetig steigenden Mobilitätsbedarf und einem endlichem Stadtraum (Straßen können nicht ohne weiteres immer größer werden.) muss gelöst werden. Zudem muss die Verteilung des Stadtraumes für verschiedene Mobilitätsoptionen in ein neues Gleichgewicht gebracht werden. 

Wichtige Lösungsbausteine einer neuen nachhaltigen Mobilität sind neue Technologien, sei es die Elektromobilität, die Möglichkeit, Mobilitätsangebote digital zu vernetzen und zu organisieren. All diese Lösungsansätze bedingen immer auch ein Neudenken der Infrastruktur unserer Mobilität und wirken in andere Bereiche. So benötigt die Elektromobilität nicht nur eine funktionierende Ladeinfrastruktur, sondern sie beeinflusst auch die Art und Weise wie wir Energie erzeugen und verbrauchen. Auch die Integration von Wasserstoff als klimaneutraler Treibstoff beeinflusst und verändert die Energiewirtschaft. Und die Verdichtung unserer Städte zwingt uns, die Nutzung von Stadträumen effizienter zu gestalten. An all den genannten Punkten knüpft das Mobilitätskonzept des Werksviertel-Mitte an. 

Das Mobilitätskonzept im Werksviertel-Mitte  

Basis des Mobilitätskonzepts des Werksviertel-Mitte ist wie bei der Gesamtplanung des Quartiers die Vision einer lebenswerten Stadt, die zukunfts- und innovationsfähig ist, jedermann offensteht und für jedermann Angebote bereithält. Im Mobilitätskonzepts des Werksviertel-Mitte spiegelt sich daher die Idee der 15-Minuten-Stadt mit kurzen Wegen, innerhalb derer sich viele Bedarfe wie Einkaufen, Unterhaltung, Wohnen, Arbeit oder Sport am besten zu Fuß erledigen lassen. Denn die nachhaltigste Mobilität ist immer noch die, die gar nicht erst notwendig wird. Das Zu-Fuß-Gehen verbraucht nicht nur weniger Ressourcen, und verursacht keine Emissionen wie Lärm, sondern es ermöglicht auch viel leichter Begegnungen der Menschen im Quartier untereinander und tut somit auch unserer psychischen Gesundheit gut. Für größere Strecken wird das Mobilitätsangebot im Viertel durch weitere Mobilitätsmittel (Fahrrad, ÖPNV, (Elektro)Pkw) – abhängig vom Radius – ergänzt.  

 

 

Dabei ist zu unterscheiden zwischen Menschen, die im Viertel leben und arbeiten – Im Werksviertel-Mitte werden sie Siedler genannt –, oder Besuchern, die sich nur für kurze Zeit im Viertel aufhalten – Sie nennen wir übrigens Nomaden. Um die unterschiedlichen Mobilitätsbedarfe der Siedler zu decken, wird im Werksviertel-Mitte eine sogenannte Siedlerflotte aufgebaut. Dabei handelt es sich um ein Sharing-Angebot, bestehend aus E-Bikes, E-PKW und E-Roller, die Makro- und Mikro-Mobilität ermöglichen. 

Sowohl für die Siedler als auch für die Nomaden ist eine gute ÖPNV-Anbindung unabdingbar. Sie ist zwar bereits vorhanden, allerdings soll und muss der Zugang zum ÖPNV in den kommenden Jahren verbessert werden. Zwar versucht das Mobilitätskonzept des Werksvietel-Mitte möglichst viele Alternativen zur Anreise oder gar dem Besitz eines eigenen Autos zu schaffen, dennoch sind PKWs ausdrücklich im Mobilitätskonzept des Werksviertel-Mitte integriert. Mit Autosaal und Autospeicher stehen zwei Tiefgaragen mit rund 700 Stellplätzen zur Verfügung. So ist die Anreise mit dem Auto ins Werksviertel möglich, ohne dass jedoch oberirdischer Parkraum das Quartiersbild beeinflusst und Wege verlängert.  

Kein starrer Plan, sondern ein Konzept, das mobil bleibt 

Das Mobilitätskonzept des Werksviertel-Mitte baut vor allem auf kurze Wege, ohne dass Menschen dadurch in ihren Mobilitätswünschen eingeschränkt werden. Darüber hinaus setzt es auf ein Miteinander weiterer Mobilitätsangebote. Dazu gehört auch eine Offenheit gegenüber neuen Technologien, die – wenn sie nachhaltig konzipiert sind –im Viertel verprobt werden können. So wie das Werksviertel-Mitte selbst ist auch das Mobilitätskonzept kein starrer Plan, sondern ein sich ständig hinterfragender und optimierender Prozess – Denn Stillstand würde das Ende von Mobilität bedeuten.