Neue Flächen waren also zu entdecken. Sozusagen eine Archäologie Münchener Zwischennutzungen. Unter dem monumentalen Q der jüngsten Q-Dance-Dynastie kamen zum Beispiel wertvolle Wände des alten Babylon zutage und immer noch bot ja auch das gute alte WERK9 jede Menge Platz, nicht zu vergessen die neu angelieferten, blitzblank glänzenden Müllhäuschen. Und Loomit mit verschmitztem Blick: Auch der Bereich unter der Rampe des neuen WERK1 sei bereits ins Auge gefasst.
Was soll man über Loomit noch sagen, das wäre ja Eulen nach Athen tragen, beziehungsweise an die Agropolis zu sprühen. Der gar nicht digital-affine Mathias Köhler, im Land der störrischen Allgäuer aufgewachsen, ist auch ohne Smartphone immer gut zu erwischen, es sei denn, er ist mal wieder zwischen Shanghai und Rio de Janeiro unterwegs. Sonst findet man ihn auf seinem Klapprad, sein Facebook, wie er sagt.
Man muss schon es schon bewundern, wie gelassen die Sprayer mit ihrer Urheberschaft, und der Vergänglichkeit ihrer handwerklich immer feineren Arbeiten umgehen. Aber ihre monumentalsten und reichsten Architekturbearbeitungen nennen sie dann doch „Hall of Fame“. Und so eine „Hall of Fame“ neben Brooklyn, Shanghai, Rio de Janeiro, Valencia, Neu-Delhi, ist eben Kunstpark Ost, Kultfabrik und jetzt das Werksviertel. Und längst stellen international bekannte Sprayer wie Tino Dyox oder Amanda Marie in großen, namhaften Galerien aus. Aber das wäre nicht so, wenn da nicht der Reiz des öffentlichen Raums wäre. Und der Spaß und die Community.