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MIPIM Award 2024: Wir waren dabei! Das Werksviertel-Mitte präsentiert sich in Cannes

Einmal im Jahr schaut die gesamte Immobilienbranche nach Cannes. Dann nämlich werden auf einer der größten Immobilienmessen der Welt die MIPIM Awards an herausragende Projekte weltweit vergeben. Bei der Verleihung am 14. März 2024 zählte das WERK4 aus dem Münchner Werksviertel-Mitte in der Kategorie „best conversion“ zu den Nominierten. Zum Sieger in der Kategorie wurde Royal Belge gekürt.

Copyright: Ivana Bilz, 2023

„Glückwunsch nach Royal Belge. Ein wirklich tolles Projekt“, sagte Timo Schneckenburger, Geschäftsführer der OTEC, im Nachgang an die festliche Zeremonie im Palais des Festivals in Cannes.

 

Wir sind dennoch glücklich und stolz, dass wir in diesem internationalen Feld mit dem WERK4 zu den besten gezählt wurden und uns hier mit unserem Stadtquartier in einem wirklich besonderen Rahmen präsentieren konnten.

Mit rund 20.000 Teilnehmern aus 80 Ländern ist die MIPIM eine der wichtigsten internationalen Immobilienmessen der Welt. Die auf der Messe verliehenen MIPIM Awards gelten daher auch als die OSCARS der Immobilienbranche. Seit 1991 werden in Cannes visionäre Immobilienprojekte mit den Awards ausgezeichnet. In der Kategorie „best conversion“ gehörte in diesem Jahr das WERK4 aus dem Münchner Werksviertel-Mitte zu den insgesamt vier nominierten Projekten. Ebenfalls nominiert waren das Grainhouse in London, das Royale Belge in Brüssel und das Women & Children Center im chinesischen Shenzen.

 

Wie zahlreiche andere Gebäude im Werksviertel-Mitte durchlief auch das WERK4 eine spektakuläre Verwandlung. Das Team um Johannes Ernst von Steidle Architekten stand dabei vor der Herausforderung, den alten Werksbestand in das neue Gebäude zu integrieren, eine Multifunktionalität zu ermöglichen und gleichzeitig einen zentralen Hochpunkt im Quartier zu schaffen. „Heute funktioniert das WERK4 wie ein Magnet, der Blicke und Menschen ins Werksviertel-Mitte hineinzieht. Das Gebäude erzählt die spannende Geschichte der Vergangenheit und der Zukunft des Viertels, und ist dennoch einzigartig und verfügt über eine starke eigene Identität. Möglich wurde diese Entwicklung nur durch die unkonventionelle Umsetzung von Ideen und den großen Mut des Bauherrn“, erklärt Ernst.

 

Basis des Gebäudes sind die rund 30 Meter hohen Kartoffelflocken-Silos des Lebensmittelproduzenten Pfanni. Als Pfanni 1994 die Produktion verlagerte und den Weg für eine Neuentwicklung des Areals frei machte, wurden die Silos nicht etwa abgerissen, sondern zu einer Kletterhalle umfunktioniert. Die Statik der mächtigen Silos ermöglichte es zudem, das Gebäude bis auf eine Höhe von 86 Metern aufzustocken und um ein 4 Sterne Superior Hotel mit Restaurant und Spa-Bereich sowie ein Hostel zu erweitern. Rund 1000 Gäste können Hotel und Hostel zusammen beherbergen. Die Kletterhalle erhielt im Zuge der Sanierung zusätzlich einen Outdoor-Bereich, der für ein einzigartiges Klettererlebnis mitten in der Stadt sorgt. Heute ist das WERK4 Teil der pulsierenden Mitte des Werksviertels, das eine einzigartige räumliche, architektonische und funktionale Vielfalt bereithält.

Das WERK4 spiegelt den Münchner Sonnenuntergang in den schönsten Farben. Copyright: Ivana Bilz, 2021
Das Ziel im Werksviertel-Mitte: außergewöhnliche Orte schaffen. Copyright: Ivana Bilz

Die Konzeption des WERK4 zielt darauf ab, möglichst heterogene Besucherströme ins Werksviertel-Mitte zu holen. Während im Hostel junge Backpacker aus aller Welt zu Gast sind, wohnen im Hotel darüber Geschäftsleute, Touristen oder aber Kulturinteressierte oder Gastmusiker, die in einer der Konzerthallen des Viertels auftreten. Und dann sind da noch die Besucher der Kletterhalle. Während durch das Bauen im Bestand der Grundstein für die Nachhaltigkeit des Projekts gelegt wurde, sorgt im Betrieb die dezentrale hocheffiziente Versorgung des Gebäudes mit Strom und Wärme für andauernde ökologische Effekte.

 

Für die Architekten war die Integration des alten Kartoffelsilos der Pfanni-Werke Herausforderung und Möglichkeit zugleich. Die Nutzung des massiven Turms als Basis des fast 90 Meter hohen WERK4 ermöglichte ihnen die Ausprägung einer spektakulären, aber auch sehr ortsspezifischen Architektur, in der sich der vorhandene roh-industrielle Charakter des Silobauwerks spiegelt. Dieser Charakter wird vor allem im unteren Bereich des WERK4, dem des Hostels, aufgegriffen, während er im oben befindlichen Hotelturm in verfeinerter Form interpretiert wird. Hier verwandelt sich die massive Wand des Silos in eine transparente, vorhangartige Hülle. Das Ergebnis ist ein Wechselspiel von Aus- und Einblicken, das sich tagsüber und nachts jeweils ins Gegenteil verkehrt. Prägendes Gestaltungselement des WERK4 ist das zur Stadt hin auskragende Sondergeschoss in etwa 40 Metern Höhe. Hier befinden sich Empfang, Restaurant und Bar sowie Konferenzräume und der Wellnessbereich des Apartment-Hotels. Durch seine prägnante Form- und Raumkraft ist das WERK4 eine der spektakulärsten Landmarken im Münchner Osten und dominiert die Skyline in diesem Teil der Stadt. Willkommen im Werksviertel-Mitte.

Unten Hostel und Kletter- und Boulderhalle, oben Apartmenthotel: das WERK4. Copyright: Ivana Bilz, 2020

Das WERK4 in Zahlen:

 

Text: Daniel Wiechmann

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