Am 8. Oktober tritt Martin Luding das erste Mal im WERK7 theater in der Rolle des Caveman auf. Er präsentiert ein Stück, das sich mit der Zeit zwar gewandelt hat, dessen Kernbotschaft jedoch zeitlos ist: Nichts versöhnt Mann und Frau besser, als gemeinsam miteinander zu lachen. Und genau dafür wird Martin Luding bei uns im Werksviertel-Mitte sorgen.
Herr Luding, jeder kennt den „Caveman“ oder hat schon einmal von ihm gehört. Sie selbst spielen das Stück seit 2002. Warum lohnt es sich noch immer dabei zu sein, wenn Caveman Tom im legendären „magischen Unterwäschekreis“ über das Miteinander von Mann und Frau sinniert?
Ich habe das Stück über die Jahre ja entwickelt. Das Grundgerüst ist zwar noch dasselbe, aber gut 25 Prozent sind neu oder angepasst. Ich fand zum Beispiel, dass es im Ursprungsstück einige Wiederholungen gab. Man sollte ein Stück jedoch nicht strecken, in dem man dreimal den gleichen Gag oder die gleiche Story in etwas anderer Form erzählt. Dass merkt das Publikum, es ist ja nicht doof. Bestimmte Anspielungen funktionieren heute auch nicht mehr. Da habe ich mir neue Gags einfallen lassen. Es ist aber auch nicht so, dass mein „Caveman“ dem Zeitgeist hinterherhechelt. Das hat er auch gar nicht nötig.
Warum nicht?
Weil die Botschaft des Stücks zeitlos ist. Ich habe einige Interpretationen gesehen, in denen der Caveman als Macho interpretiert wurde. Aber das ist er in meinen Augen gar nicht. Er ist ein Mann, der von seiner Frau rausgeschmissen wurde, und der deswegen über seine Rolle als Mann, aber auch über seine Beziehung nachdenkt. Er möchte ja wieder mit seiner Frau vereint sein. Es geht für mich im Caveman auch nicht darum, Männer oder Frauen bloßzustellen.
Es geht in dem Stück also um Versöhnung?
Ja, und das ist ein Thema, das heute noch genauso aktuell ist, wie vor 20 Jahren. Ich habe schon Zuschriften bekommen, in denen Menschen mir erzählt haben, dass sie nach zehn Jahren mit ihren mittlerweile erwachsenen Kindern in den Caveman gegangen sind. Damit die Kinder, die zu der Zeit ihre ersten Beziehungserfahrung gemacht haben, wissen, was auf sie zukommt. Ein Zuschauer hat mir auch mal gesagt, dass das Stück für ihn besser als jeder Paartherapie sei. Viel lustiger und dazu noch viel günstiger.
Gibt es eine Stelle im Caveman, an der die Frauen besonders gern lachen?
Ja, wenn Tom dabei erwischt wird, dass er mal wieder Sachen hat auf dem Boden herumliegen lassen.
Und die Männer?
Dass sich Frauen über ein einziges, neu gekauftes Kleid länger unterhalten können, als Männer über ein ganzes Fußballspiel, inklusive Verlängerung. Für die Nicht-Fußballer: Das sind 90 plus 30 Minuten.
In welcher Szene fühlen Sie persönlich am meisten mit dem Caveman mit?
Ich muss wie Tom beim Einparken das Radio ausmachen. Sonst kann ich mich nicht konzentrieren. Mir helfen nicht mal die modernen Kameras im Auto. Die roten und gelben Linien, die mir da einen Winkel anzeigen … Soll ich da ein Geo-Dreieck anlegen?
Caveman. Du sammeln, ich jagen! Mit Martin Luding in der Titelrolle; Termine: 07.01., 18.02., 23.04. und 03.06.; Einlass: 18:30 Uhr, Beginn: 19:30 Uhr im WERK7 theater; Tickets: ab 17,90 Euro