Am Samstag, 13. Okober, wird die TonHalle zur Trinkhalle, denn Betontod, die langgedienten Punkrocker aus Rheinsberg, der Heimat des guten Underberg und Claudia Schiffers, laufen ein mit „Vamos“ plus Bonuswerk „Trinkhallen-Hits, Vol I“ (beides 2018).
Ein ausgelassenes Wochenende: Tags darauf können die Fans bei den ersten Ergebnissen der Hochrechnungen der bayerischen Landtagswahl mit ein paar Konterbieren am Standgas vom Vorabend arbeiten. Überhaupt, diese Trinkhallenlieder! Des wären doch Wiesnhits! Vielleicht einer oiden Punkwiesn – dereinst vielleicht. Trinkhallenlieder, der Titel ist schon so wunderbar naturtrüb wie eine Stube geflutet mit bestem Kellerbier.
Es ist doch einfach tief ergreifend, wenn Schlager der 60er Jahre im Ugachakka-Beat nach vorne gedroschen werden. „Griechischer Wein“, „Heidewitzka, Herr Kapitän“, „Mokau“ – Hohohoho. Für mich solls tote Hosen regnen? Nein, nichts gegen Hildgard. Das waren ganz große Lieder. Tote Hosen solls aber angeblich immer wieder regnen und Betontod steht da ja seit Jahren felsenfest in Startlöchern, die Nummer eins zu werden. Kommens auch raus? Auch der Thron von “ Die Beste Band der Welt“ wackelt. Das ist alles ist doch ein Riesenspaß! Ah ja, ich soll noch sagen: Im Merch gibt es auch noch was ganz feinwürziges: Den Betontod- Flachmann.
Und die Punk-Puristen, die Punk-Puritaner, die Punkritaner? Die regen sich schon wieder in ihren abgebrannten Vereinsheimen darüber auf, dass auf Vamos, Frauenchöre säuseln und überhaupt EDM-Gift einträufle. Manches sei gar zu poppig. „Schwarzes Blut“ (2006), das war noch stramme Punk-Haltung! Das ware noch Zeiten. Ich stell mir jetzt einfach vor: Sierra Madre von den Zillertalern, betoniert vom Betontod!