Mit Stars & Rising Stars stehen nun im Technikum drei Konzerte an, in denen Stars der Klassik junge Musiker präsentieren.
Das erste Konzert fand bereits am 1 Mai im Großen Konzertsaal der Hochschule für Musik und Theater an der Arcisstraße statt. Ein sehr gelungener Auftakt, ein tolles Event. Gemäß des Prinzips `Stars präsentieren die Stars von morgen´, setzt sich das Festival am 20. Mai 2017 um 19 Uhr im Technikum fort
Ende der 80er Jahre tauchte der Begriff der Weltmusik auf. Im Gestus kultureller Entgrenzung war schon vorher die Popmusik auf der Suche nach anderen, fernen Klängen gewesen. Indien schien trotz Kasten-Gesellschaft zum Lebensstil der freiheitlichen Hippiebewegung zu passen, und so ging es fort im Ehrgeiz der kulturellen Begegnungen über das reiche, wilde Instrumentarium der Dritten Welt bis hin zum Einsatz von mongolischem Obertongesang in westlichen Elektro-Klangstrukturen. Begegnung wurde ein herrschender Begriff der kulturellen Globalisierung.
Um einen erleichterten Grenzverkehr zwischen den Generationen geht es aber bald schon auch. Der kulturelle Habitus einer bestimmten Altersgruppe soll seine Rigidität, seine Immunitätsmechanismen verlieren, die festgefahrenen Gewohnheiten, unter sich sein zu wollen, an den dafür ausgewiesenen Orten, den heiligen und unheiligen Hallen, sollen sich zunehmend auflösen. Sie tun es. Vor der Kultur sind alle gleich – unterschiedlich. Aus dem Hohelied auf die Differenz, geboren aus dem Respekt vor dem Fremden, kommt die Entdeckung des Gleichen im Ungleichen.
Stadtpolitischer Ausdruck dessen ist unter anderem das Werksviertel. Im ehemaligen Hotspot der Jugendkultur erleben die Münchner, spätestens seit dem Zuschlag zum neuen Konzerthaus Münchens, die Begegnung zwischen E- und U-Kultur, nicht nur in einem Nebeneinander der Events, sondern auch in Kooperationen auf der Bühne, wie gerade geschehen bei EINSHOCH6 mit den Münchner Symphonikern.
Mariss Jansons leidenschaftlicher Appell letztes Jahr, sich zugunsten des vormaligen Entertainment-Quartiers und die Vorfreude der Symphoniker des Bayerischen Rundfunks zu entscheiden, bereiteten schon früh das Terrain.
Bereits Anfang 2016 hatte Cello-Star Yo Yo Ma mit seinem Meisterkurs im Technikum bereits eine Marke gesetzt. Mit Stars & Rising Stars stehen nun im Technikum drei Konzerte an, in denen Stars der Klassik junge Musiker präsentieren. Das großangelegte Klassikfestival begann bereits am 1. Mai im Großen Konzertsaal der Hochschule für Musik und Theater an der Arcisstraße. Dort trat Primadonna Cecilia Bartoli mit jungen Sängern vor zahlreich erschienenem Publikum und den hochkarätigen Mitgliedern des Kuratoriums des Vereins zur Förderung junger nationaler und internationaler Musiker der Spitzenklasse e.V auf.
Neben dem ehemaligen Kultusminister Hans Maier saß Eva Wagner-Pasquier, die zusammen mit ihrer Halbschwester Katharina Wagner bis 2015 die Festspiele in Bayreuth leitete. Als Intendantin des neuen Festivals sah man an allen Orten des Geschehens Kari Kahl-Wolfsjäger, die 30 Jahre lang für ein international besetztes Podium beim „Kissinger Sommer“ gesorgt hat.
Ebenso unter den Gästen fanden sich die Vorstände Bernd Redmann, Präsident der Hochschule sowie Nikolaus Pont, Manager des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. Außerdem waren die Initiatoren und Kuratoriumsmitglieder Peter Ruzicka, Intendant der Salzburger Osterfestspiele, die Staatssekretärin Dorothee Bär und Josef Schmid, 2. Bürgermeister der Stadt München geladen- um nur einen Teil des 22köpfigen Kuratoriums zu nennen.
Unter den zahlreichen Unterstützern sind neben Freistaat und Stadt München, der Abendzeitung, der Hochschule für Musik und Theater, die Internationale Musikakademie zu Liechtenstein, die Castringius Kinder & Jugend Stiftung München und last but not least die Stiftung Otto Eckart zu nennen. Medienpartner ist der BR Klassik.
Die außerordentlich honorige und traditionsreiche Struktur von Initiatoren und Unterstützern dieses neuen Klassikfestivals Stars & Rising Stars ging schon in der Auswahl ihrer Spielorte ganz neue Wege des Brückenschlags zwischen E und U und den Generationen.
Nach der Hochschule für Musik und Theater folgen nun ab dem kommenden Wochenende drei Konzerte im Technikum, außerdem sind im Crossover der Locations, der Festsaal des Hofbräuhauses, das Künstlerhaus am Lenbachplatz, die Freiheizhalle, die Reaktorhalle, der Sophiensaal und das Plenum des Bayerischen Landtages.
Gemäß des Prinzips `Stars präsentieren die Stars von morgen´, setzt sich das Festival am 20. Mai 2017 um 19 Uhr im Technikum fort. Dabei sind die Star-Geigerin Lisa Batiashvili, die mit Veriko Tschumburidze (Violine) Andrei Ionita (Violoncello) Ana Kipiani (Klavier) und Beka Gochiashvili (Klavier) ihren Bogen spannt von Antonin Dvorak über Bela Bartok und Dimitri Schostakowitsch bis zum jungen Jazzer Beka Gochiasvili, der schon mit Herbie Hancock und Chick Corea gespielt hat. In einer Session am Ende des Konzerts ruft er die Musiker zu Eigenkompositionen und Oscar Peterson´s Canadian Suite auf die Bühne.

Lisa Batiashvili
Am 23. Mai ist der Pianist Martin Stadtfeld der Maitre und am 27. Mai stellt der Geiger Julian Rachlin Robert Lakatos (Violine) und Maxim Lando (Klavier) vor. Beide Konzerte finden ebenfalls im Technikum statt, um 19 Uhr.
Die Eintrittspreise für alle Konzerte sind niedrig, insbesondere für das junge Publikum. Sie liegen bei € 10,00 für Besucher bis 28 Jahre und bei € 25,00 für alle darüber.